Landing Ship Tank (LST)

Der Landing Ship Tank (LST) war einer der wichtigsten alliierten Amphibienlandungsschiffe des Zweiten Weltkrieges und vieler späterer Konflikte. Es war ein relativ großes Transportschiff mit geringem Tiefgang, das in der Lage war, seine Fahrzeuge an Bord - entweder Panzer oder unbewaffnete Transportfahrzeuge - direkt am Landungsabschnitt mittels seiner großen Bugklappe zu entladen. Fahrzeuge und andere Güter konnten auch auf Deck verstaut werden. Üblichweise trugen die LSTs zwei LCVP Infanterielandungsboote an Davits. Die LSTs konnten auch modifiziert werden, um andere Typen wie zum Beispiel das LCM Landungsboot zu transportieren. Selbst der viel größere LCT konnte noch auch auf Deck transportiert werden.

1942 lief der erste von knapp mehr als 1000 LSTs vom Stapel. An Bord waren üblicherweise 9 Offiziere und 110 Seeleute als Besatzung. LSTs wurden zunächst auf den Kriegsschauplätzen im Pazifik eingesetzt. Sie wurden später während der Landungsoperationen in Europa 1944 sowohl von Briten als auch von Amerikanern sehr ausgiebig verwendet. Die meisten Exemplare waren nach dem Krieg überflüssig und wurden entweder verschrottet oder verkauft.

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Erstanden habe ich das Modell von Lindberg seinerzeit beim Abverkauf von Moduni Hamburg. Das Modell ist im Maßstab 1:245 und seine Ursprünge gehen schon auf die 50er Jahre zurück. Das Modell lässt sich problemlos bauen. Die Qualität lässt sich mit aktuellen Modellen aber nicht vergleichen. Nichtsdestotrotz bietet es eine gute Ausgangslage, um daraus mit mehr oder weniger Aufwand ein passables Modell zu bauen. Es fehlt aber an vielen Ecken und Enden an der Liebe zum Detail. Es sind keine Bullaugen oder Türen an der Brücke zu finden. Den Davits fehlen die Verstrebungen. Die Wandungen der Flugabwehrstellungen sind viel zu dick ausgefallen. Die vorderen Flaktürme stehen beim Original auf einem Gestell und haben als Zugang eine Leiter. Eine Menge Recherchen ist notwendig, um wenigstens die gröbsten Fehler zu finden und zu korrigieren. Ich muss gestehen, dass ich nicht alles verbessert habe. Vielleicht muss man das Modell auch ein zweites Mal bauen. Wer mag, kann auch die Bugklappe geöffnet darstellen, was das Modell besonders attraktiv macht, insofern man auch die entsprechenden Innendetails anbringt. Der eigenwillige Maßstab macht es schwer, passendes Zubehör zu finden. Die Metallfahrzeuge von GHQ sind zu klein und die Figuren von Preiser in 1:220 etwas zu groß. Ich habe mich letztendlich trotzdem für die Figuren entschieden, um ein wenig Leben auf Deck zu bringen.

Text und Fotos: Oliver Stelmaszyk

 

Quellen:

Rottman, Gordon L.: mLanding Ship, Tank (LST) 1942-2002, Oxford: Osprey Publishing 2005

Adcock, Al: WWII US Landing Craft in action, Carrollton: Squadron/Signal Publications 2003