Červená Lhota

Das romantische Wasserschloss im Renaissance Stil geht ursprünglich auf eine Festung zurück, die im 12. oder 13. Jahrhundert auf einem Felsen oberhalb eines Flusses gebaut wurde. In historischen Dokumenten wird 1382 erstmals eine Familie Podlavicka aus Lhota als Besitzer genannt. Von 1542 bis 1555 erfolgt der Umbau der gotischen Feste in ein komfortables Renaissance Schloss durch den italienischen Architekten Giovanni Spazio. In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, von 1658 bis 1678, wird das Schloss unter der Leitung des Neuhauser Baumeisters Jakob Werner im Frühbarockstil hergerichtet. Ein Turm auf der Vorderseite mit einem barocken Portal wird errichtet und die Räume von zwei italienischen Künstlern mit Fresken und Stukk ausgeschmückt. In dieser Zeit wird der Fluss gestaut und es entsteht ein kleiner See, inmitten das Schloss. Die alte Zugbrücke wird durch eine Steinbrücke ersetzt. Der letzte Besitzer des Schlosses ist von 1835 bis 1945 die österreichische Familie Schönburg-Hartenstein. Unter ihrer Obhut wird das Schloss abermals umgebaut: Mitte des 19. Jahrhunderts in den damals populären romantischen neugotischen Stil und 1910 wieder der Rückbau in den Renaissance Stil durch den deutschen Architekten von Moltheim.

Der Kartonbausatz von Betaxa in 1/160 gehört zu einem recht anschaulichen Angebot an Burgen und Schlössern des tschechischen Herstellers. Das Modell hat mittleren Schwierigkeitsgrad (zumindest für die, die von Hause aus eher Plastikmodellbauer sind). Gerade die Dachkonstruktion mit den Giebeln und den Schornsteinen hat viel Schweiß gekostet. Deshalb sehen einige Schornsteine auch aus, als wären sie vom Wind verweht. Verfeinert wurde das Modell durch Hinzufügen diverser Pflanzen aus dem Eisenbahnzubehör, damit der Garten plastisch und weniger platt wirkt. Für den schon beschriebenen See wurde Karton blau gefärbt und mit Styroplast Modellwasser überzogen. Die Rampe am Ende der Brücke ist so in der Realität nicht vorhanden, weil das Ufer entsprechend hoch ist. Das war schlecht recherchiert von mir. Einfach die Rampe weglassen.

Text und Fotos: Oliver Stelmaszyk

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