Der Römersteinbruch und das KZ Aflenz
Ich hatte im Februar 2020 die Möglichkeit, den antiken Römersteinbruch in Aflenz an der Sulm (Südsteiermark) zu besichtigen. Lokale Stellen in Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Komitee haben ein Projekt gestartet, mit dem die Geschichte des antiken Steinbruchs aufgearbeitet und erzählt werden soll.
Kurz nach Christi Geburt wurde hier ein unterirdischer Steinbruch für die nahegelegene Verwaltungsstadt Flavia Solva angelegt. Die von Menschen geschaffene gewaltige Aushöhlung hat eine Fläche von 24000 qm. Von außen sehr unscheinbar. Niemand würde hier unter diesem Hügel einen solchen Steinbruch vermuten. Aber auch nach der Römerzeit wurde hier Kalksandstein gebrochen und für verschiedenste Bauwerke in Nah und Fern verwendet. Darunter auch für den bekannten Stephansdom in Wien.
Während der Nazi-Zeit wurde daraus eines der 40 Außenlager des KZ Mauthausen in der Nähe von Linz. Mehr als 900 Häftlinge waren im Lager Aflenz unter unvorstellbaren Zuständen untergebracht. Sie mussten in zwei Schichten zu je 12 Stunden Rüstungsgüter (Panzer- und Flugzeugmotoren) herstellen. Mehr als 500 von ihnen starben an den Folgen dieser unmenschlichen Zwangsarbeit.
Fotos und Text: Oliver Stelmaszyk
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