USS Hornet (CV-8)
Die USS Hornet (CV-8) war ein US-amerikanischer Flugzeugträger der Yorktown-Klasse während des Zweiten Weltkrieges. Die Hornet wurde im Oktober 1941 in Dienst gestellt. Berühmt wurde sie durch den ersten Angriff auf Tokio im April 1942 durch 16 B-25 Bomber, den so genannten Doolittle Raid (zuletzt zumindest teilweise filmisch in Szene gesetzt durch den Disneystreifen "Pearl Harbor"). Die USS Hornet wurde im Oktober 1942 im Verlauf der Seeschlacht um die Santa-Cruz-Inseln versenkt.
Dieses Modellbauprojekt wurde vor knapp 20 Jahren realisiert. Der Bausatz von Tamiya ist einfach zu bauen und ist gut detailliert. Das Problem zu dieser Zeit waren die Fotoätzteile. Für Reeling, Treppen und Radarantennen gab es entsprechendes Zubehör von Gold Medal Models. Aber Figuren? Gab es auch, aber hauptsächlich nur in den für Flugzeugträger typischen Posen. Wer sich aber Foto der USS Hornet anschaut, sieht meist Offiziere und Mannschaften, die stehen oder laufen. Und davon braucht man doch eine Menge. Außerdem benötigte ich Propeller und Räder für die B-25 Maschinen. Lösung: Fotoätzteile selbst herstellen. Dieses Nebenprojekt "Fotoätzteile" schließlich machte das Gesamtprojekt zu einem Bastelerlebnis über einige Jahre. Die meiste Zeit verbrachte ich aber leider damit, mich mit dem Ätzgerät aus den USA rumzuärgern. Letztendlich landete es in der Ecke und die entwickelten Platten wurde in einer einfachen Plastikschüssel geätzt. Das Bemalen der Figuren war natürlich eine Geduldsarbeit. Letztendlich ist es das Bemalen, das aus einem platten Stück Metall ein halbwegs lebendig wirkendes Wesen machen soll. Es war wirklich ein langes Modellbauprojekt, das bei dem Wettbewerb der IPMS Austria später mit einem Preis ausgezeichnet wurde.
Text und Fotos: Oliver Stelmaszyk
Literatur:
Glines, Carroll V.: The Doolittle Raid. America's daring first strike against Japan, West Chester: Schiffer Military History 1991
Cohen, Stan: Destination: Tokyo. A pictorial history of Doolittle's Tokyo Raid 1942, Missoula: Pictorial Histories Publishing Company 1983
Stern, Robert: U.S. Aircraft Carriers in action Part1, Carrollton: Squadron/Signal Publications 1991
Takemi Hattori: Akagi
Takemi Hattori, unser japanischer Modellbaufreund, hat uns Fotos der Akagi in 1/350 von Fujimi geschickt. Die Akagi war das Flaggschiff der japanischen Task Force und war unter anderem an dem Angriff auf Pearl Harbor beteiligt. Sie wurde ursprünglich als Schlachtkreuzer konzipiert, aber schon während der Bauphase in einen Flugzeugträger umgewandelt. Die Akagi wurde im Juni 1942 während der Schlacht um Midway versenkt.
Hans-Georg Mundschenk: russisches Kanonenboot Bronekater BK 1125
Aus dem Nachlass eines Clubfreundes erhielt ich den Bausatz eines russischen Flusskanonenbootes im Maßstab 1/72 von Scenic Effects, Inc. (USA). Die sehr übersichtlichen Teile (ca. 8) einschließlich des Vollrumpfes waren aus einem Vor-Resin-Material und sehr rudimentär. Also wurde fast alles, Reeling, Antennen, Abgasrohr etc. selbst aus verschiedenen Sparten angefertigt. Die Rettungsringe sind umgebaute Flugzeugreifen, die Lafette des Zwillingsgeschützes ein kompletter Eigenbau. Die Bauzeit betrug ca. 6 Monate. Die Wassernachbildung ist eine handelsübliche Folie von Faller, die Bug- und Hecksee ist reines Ponal.
Text und Fotos: Hans-Georg Mundschenk
Landing Craft Tank (LCT)
Der Landing Craft Tank (LCT) wurde in 6 Varianten während des Zweiten Weltkrieges gefertigt. Die ersten vier Varianten wurden von Großbritannien konstruiert und verwendet, während Mark 6 und 7 sowohl von Großbritannien als auch von den USA gebaut und eingesetzt wurden. Heller bietet in seinem Bausatz eine britische Mark IV und eine amerikanische Mark VI an.
Die englische Variante Mark IV war ein Frachtkahn, der Truppen und Panzer auf dem Strandabschnitt absetzen konnte. Er hatte ein Fassungsvermögen von sechs 40-Tonnen-Panzern (Typ Churchill) oder neun 30-Tonnen-Panzern (Typ Sherman) oder zwölf 3-Tonnen-Lastkraftwagen oder 350 Tonnen Material. Er bestand aus einer genieteten Metallkonstruktion und war mit zwei 20-mm-Kanonen bewaffnet. Die Mannschaft bestand aus 2 Offizieren und 10 Mann. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden diese Landungsschiffe auch von Frankreich in Indochina und Algerien eingesetzt. Insgesamt wurden 876 LCTs vom Typ Mark IV gebaut.
Von der amerikanischen Mark VI wurden ab 1943 960 Einheiten gebaut. Die Mark VI hatte im Gegensatz zu den vorherigen Varianten eine Heckluke. Mehrere LCTs in Reihe konnten so einen Damm bilden und dadurch die Entladung eines größeren LST in tiefem Wasser ermöglichen. Das Fassungsvermögen dieser Schiffe betrug vier 35-Tonnen-Panzer oder drei 50-Tonnen-Panzern oder 150 Tonnen Material. Zur Besatzung gehörten ein Offizier und 11 Matrosen.
Die beiden Modelle werden in einem Paket von Heller im Maßstab 1:400 angeboten und lassen sich beide problemlos bauen. Die Detailfülle ist mit aktuellen Modellen aber nicht zu vergleichen. Es fehlt vielerorts an der Liebe zum Detail. Eine Menge Recherchen ist notwendig, um wenigstens die gröbsten Dinge zu korrigieren. Nichtsdestotrotz bieten sie eine gute Ausgangslage, um daraus mit mehr oder weniger Aufwand zwei ansprechende Modelle zu bauen. Als Beispiele seien hier genannt: Türen und Bullaugen wurden ergänzt und die Reeling mit Ätzteilen realisiert. Figuren und Fahrzeuge von L'Arsenal sollen etwas Leben in diese Modellwinzlinge bringen.
Quellen:
Adcock, Al: WWII US Landing Craft in action, Carrollton: Squadron/Signal Publications 2003
Landing Ship Tank (LST)
Der Landing Ship Tank (LST) war einer der wichtigsten alliierten Amphibienlandungsschiffe des Zweiten Weltkrieges und vieler späterer Konflikte. Es war ein relativ großes Transportschiff mit geringem Tiefgang, das in der Lage war, seine Fahrzeuge an Bord - entweder Panzer oder unbewaffnete Transportfahrzeuge - direkt am Landungsabschnitt mittels seiner großen Bugklappe zu entladen. Fahrzeuge und andere Güter konnten auch auf Deck verstaut werden. Üblichweise trugen die LSTs zwei LCVP Infanterielandungsboote an Davits. Die LSTs konnten auch modifiziert werden, um andere Typen wie zum Beispiel das LCM Landungsboot zu transportieren. Selbst der viel größere LCT konnte noch auch auf Deck transportiert werden.
1942 lief der erste von knapp mehr als 1000 LSTs vom Stapel. An Bord waren üblicherweise 9 Offiziere und 110 Seeleute als Besatzung. LSTs wurden zunächst auf den Kriegsschauplätzen im Pazifik eingesetzt. Sie wurden später während der Landungsoperationen in Europa 1944 sowohl von Briten als auch von Amerikanern sehr ausgiebig verwendet. Die meisten Exemplare waren nach dem Krieg überflüssig und wurden entweder verschrottet oder verkauft.
Erstanden habe ich das Modell von Lindberg seinerzeit beim Abverkauf von Moduni Hamburg. Das Modell ist im Maßstab 1:245 und seine Ursprünge gehen schon auf die 50er Jahre zurück. Das Modell lässt sich problemlos bauen. Die Qualität lässt sich mit aktuellen Modellen aber nicht vergleichen. Nichtsdestotrotz bietet es eine gute Ausgangslage, um daraus mit mehr oder weniger Aufwand ein passables Modell zu bauen. Es fehlt aber an vielen Ecken und Enden an der Liebe zum Detail. Es sind keine Bullaugen oder Türen an der Brücke zu finden. Den Davits fehlen die Verstrebungen. Die Wandungen der Flugabwehrstellungen sind viel zu dick ausgefallen. Die vorderen Flaktürme stehen beim Original auf einem Gestell und haben als Zugang eine Leiter. Eine Menge Recherchen ist notwendig, um wenigstens die gröbsten Fehler zu finden und zu korrigieren. Ich muss gestehen, dass ich nicht alles verbessert habe. Vielleicht muss man das Modell auch ein zweites Mal bauen. Wer mag, kann auch die Bugklappe geöffnet darstellen, was das Modell besonders attraktiv macht, insofern man auch die entsprechenden Innendetails anbringt. Der eigenwillige Maßstab macht es schwer, passendes Zubehör zu finden. Die Metallfahrzeuge von GHQ sind zu klein und die Figuren von Preiser in 1:220 etwas zu groß. Ich habe mich letztendlich trotzdem für die Figuren entschieden, um ein wenig Leben auf Deck zu bringen.
Text und Fotos: Oliver Stelmaszyk
Quellen:
Rottman, Gordon L.: mLanding Ship, Tank (LST) 1942-2002, Oxford: Osprey Publishing 2005
Adcock, Al: WWII US Landing Craft in action, Carrollton: Squadron/Signal Publications 2003