Hans-Georg Mundschenk: Fairey Battle
Als ich mein Modellbausortiment wieder mal aufräumen wollte, fiel mir der Bausatz der Fairey Battle von MPM (Maßstab 1/72) in die Hände. Da er seit längerem nicht mehr im Handel ist, war sofort der Gedanke "den baue ich mal". Dann fand ich auch noch den uralten Bausatz von Airfix und die Freude war komplett. Dazu noch ein Heft über die Battle, in dem sehr gute Aufnahmen des Flugzeuges waren. So weit so gut. Dann kamen die Probleme; das Airfixmodell ist ausgerechnet das einzige, das auf beiden Seiten im hinteren Bereich die Cockpitfenster nach unten hat. Laut dem Heft gab es dies nur an einem Flugzeug und dazu nur auf einer Seite. Meine Rettung war der alte Falcon Cockpit Satz, der eine gezogene Kanzel im Angebot hatte, die ich dann auch verwendete. Der von mir hochgeschätzte MPM Bausatz erwies sich als echte Enttäuschung, was sowohl die Verarbeitung als auch die Bauanleitung beinhaltete. Das richtige Anbringen der Kanzel war eine Schleifarbeit reinsten Wassers, da ansonsten die Kanzel ohne richtige Anbindung an den Rumpf lediglich „aufgesetzt“ aussehen würde. Und die Anbringung der Streben im Cockpitbereich war eine Sache für sich. Kurz und gut, ich hatte nur die Wahl Augen zu und durch. Dass dann doch noch ganz ansehnliche Modelle daraus geworden sind, war der Mühe Lohn genug.
Text und Fotos: Hans-Georg Mundschenk
Hans-Georg Mundschenk: Curtiss P-40
Beim Blick über meine Bausatzsammlung fiel mir immer ein Modellbausatz auf: derjenige der Curtiss P-40 (1/72). Als ich dann mal anfing, alle Bausätze zu sortieren, stellte ich fest, dass es an die 30 von verschiedenen Herstellern und dazu noch Resinteile waren. Da der Flugzeugtyp es mir schon immer „angetan“ hatte, baute ich in den vergangenen Jahren die Serie B/C. Nun waren die restlichen Serien E/F/K/L/M und N an der Reihe. Ich plane, alle davon in kleinen Dioramen einzubauen, aber das wird noch dauern. Daher hat ein Modell bereits ein Tarnnetz erhalten und wartet darauf, dass ich eine Grundfläche gestalte. Ein Modell hat einen Buchstabendreher in der Codierung, den ich ebenfalls in einem Diorama darstellen möchte. Ich habe auch einen kleinen Überblick über die Modellvielfalt dazugelegt und die ersten Bauschritte dokumentiert. Hier kann man sehen, dass viele Modelle doch recht massiv mit Spachtelmasse versehen werden mussten. Viel Spaß beim Anschauen.
Text und Fotos: Hans-Georg Mundschenk
Boulton & Paul Defiant NF.II
Die Defiant geht zurück auf die Spezifikation F.9/35 des britischen Luftfahrtministeriums für ein zweisitziges Kampfflugzeug mit motorbetriebenen Schützenständen. Der erste Prototyp der Defiant machte seinen Erstflug am 11. August 1937. Es war ein freitragender Ganzmetall-Tiefdecker mit einem Rolls-Royce Merlin Motor. Charakteristisch war der große, schwere MG-Stand mit 4 MG auf dem Rumpfoberteil hinter dem Cockpit. Das Gewicht und der hohe Luftwiderstand des MG-Standes bedeuteten eine schwere Einschränkung für Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit des Flugzeuges.
Im Dezember 1939 begang die Auslieferung an die ersten Einheiten. Nach anfänglichen Erfolge gegen die deutsche Luftwaffe jedoch wurde ihre Unterlegenheit erkannt und beschlossen, die Defiant stattdessen als Nachtjäger einzusetzen. Die NF.II war mit dem A.I. Mk.IV Radar ausgestattet. Antennen waren auf den beiden Rumpfseiten und an den Tragflächen angebracht.
Von MPM wurde vor einigen Jahren eine Reihe von Defiant-Modellen auf den Markt geworfen. Eine echte Bereicherung, da bis zu dieser Zeit in erster Linie auf den betagten Airfix-Bausatz zurückgegriffen werden musste. Der MPM-Bausatz der NF.II hatte als Extra einen kleinen Satz Fotoätzteile für die Antennen auf Flügelober- und unterseite. Das Anbringen der filigranen Antennen allerdings verlangte wahrhaft eine ruhige Hand. Der Bausatz ist von guter Qualität mit guter Gravur und kaum Grat. Das Cockpit ist gut detalliert, wovon man allerdings bei geschlossener Cockpithaube kaum mehr was sieht. Als echte Schwachstelle entpuppte sich der Einbau des MG-Standes. MG-Stand und Rumpfabdeckung passten irgendwie nicht zueinander, was leider auch bei dem fertigen Modell noch zu sehen war. Hätte ich im Internet vorher mal ordentlich recherchiert, wäre mir das bekannt gewesen und ich hätte frühzeitig darauf reagieren können. Ansonsten war der Zusammenbau recht unspektakulär.
Weitere Informationen:
Ansell M.: Boulton Paul Defiant. Mushroom Model Publications Nr. 6117, Redbourn 2005
Bowyer M.: The Boulton-Paul Defiant. Profile Publications Nr. 117, Leatherhead o. J.